
Knochenaufbau für Implantate
Knochenaufbau mit Eigenknochen
Ein Knochenaufbau ist ein chirurgischer Eingriff, der dazu dient, das Knochenvolumen im Kiefer zu erhöhen, um eine stabile Basis für Zahnimplantate zu schaffen.
Je nach Möglichkeit werden Knochen vom Patienten selbst entnommen, meist aus dem Kinn, der Hüfte oder anderen Kieferbereichen. Sind Knochenersatzmaterialien notwendig, kann granuliertes Knochenmaterial in den defizienten Bereich eingebracht werden.
Gründe für einen Knochenaufbau
Knochenschwund: Knochenschwund kann durch Zahnverlust, Parodontitis oder andere Erkrankungen verursacht werden.
Unzureichendes Knochenvolumen: Für die sichere Verankerung von Zahnimplantaten ist ausreichendes Knochenvolumen erforderlich.

Ablauf des Knochenaufbaus
Mithilfe eines 3D-Röntgens wird die Knochenstruktur beurteilt und der Eingriff basierend auf den spezifischen Anforderungen des Patienten geplant.
Bei unzureichendem Knochenvolumen im seitlichen Oberkiefer wird der Sinuslift angewendet. Dabei wird der Kieferhöhlenboden angehoben und Knochenmaterial eingefüllt.
Im vorderen Bereich und Unterkiefer kommt es zu einer Knochenblocktransplantation: Ein Block Knochen wird von einer anderen Stelle entnommen und an der bedürftigen Stelle befestigt.
Dabei werden häufig Schutzmembranen verwendet, um das Knochenmaterial zu stabilisieren und das Einwachsen von Weichgewebe zu verhindern.
Zur Fixierung kommen Schrauben oder Platten zum Einsatz, um den Knochenblock oder das Knochenersatzmaterial in Position zu halten.


Die Heilphase
Die Heilungszeit variiert, beträgt aber in der Regel mehrere Monate (4 - 9 Monate), während der das Knochenmaterial mit dem vorhandenen Knochen verwächst (Osseointegration).
Währenddessen ist eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt oder Kieferchirurgen, um den Heilungsprozess zu überwachen, notwendig.
Implantation:
Sobald das Knochenmaterial vollständig integriert ist und genügend Knochenvolumen vorhanden ist, wird das Zahnimplantat gesetzt.
Wann kann ein Knochenaufbau nicht stattfinden?
Ein Knochenaufbau ist nicht empfehlenswert, wenn eine schwere Allgemeinerkrankung wie unkontrollierte Diabetes (schlechte Wundheilung), Herzerkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen vorliegen.
Auch medikamentöse Behandlungen können den Knochenaufbau erschweren oder verhindern. Wenn Sie Bisphosphonate zur Behandlung von Osteoporose einnehmen, kann sich das Risiko von Kiefernekrosen erhöhen. Immunsuppressiva beeinträchtigen Heilung und erhöhen das Infektionsrisiko. Bestimmte Krebserkrankungen bzw. Strahlentherapien im Kopf- und Halsbereich erhöhen die Möglichkeit einer Komplikation.
Ungenügendes Weichgewebe, anatomische Beschränkungen im Kieferknochen, schwere Parodontitis, Rauchen und mangelnde Mundhygiene können die Heilung ebenfalls behindern.
Alternative Behandlungsmöglichkeiten
In Fällen, in denen ein Knochenaufbau nicht möglich ist, können alternative Behandlungsansätze in Betracht gezogen werden:
- Verwendung kürzerer oder schmalerer Implantate: Diese können in Bereichen mit begrenztem Knochenvolumen eingesetzt werden.
- Verwendung von herausnehmbaren Zahnersatzlösungen: Prothesen oder andere herausnehmbare Lösungen können in Betracht gezogen werden, wenn festsitzende Implantate nicht möglich sind.
- Zahnersatz ohne Implantate: Brücken oder konventionelle Prothesen können eine Alternative darstellen.